Ihr Arzt injiziert Botulinumtoxin Typ A in kleinsten Dosen gezielt in die verspannten Muskeln. Dort wirkt es auf die Signalübertragung, indem ein bestimmter Botenstoff, der normalerweise für eine Anspannung der Muskulatur sorgt, nicht ausgeschüttet wird. Das bedeutet, die Muskulatur entspannt sich, bestehende Falten werden geglättet. Das Gesicht sieht wieder jünger und frischer aus – der natürliche Gesichtsausdruck bleibt dabei jedoch erhalten.
Ihr Arzt appliziert eine geringe Menge Botulinumtoxin Typ A mit einer sehr feinen Nadel in die Zielmuskeln. In der Regel ist die Injektion daher kaum zu spüren. Manche Patienten sprechen von einem leichten Brennen. Man kann die Einstichstelle vor der Behandlung etwas kühlen, was die Haut noch unempfindlicher macht.
Die Korrektur störender Mimikfalten im Gesicht mit Botulinumtoxin Typ A ist im Grunde unkompliziert und nimmt so wenig Zeit in Anspruch, dass sie ambulant durchgeführt wird. Aber: Die Therapie gehört unbedingt in die Hände eines erfahrenen Arztes, der mit ästhetischen Behandlungen im Bereich Botulinumtoxin und Hyaluronsäure bereits viel Erfahrung vorweisen kann.
Nach der Behandlung zeigt sich eine erste Wirkung meist schon nach wenigen Tagen, nach etwa 10 – 14 Tagen ist der maximale Effekt erreicht. Die Wirkung hält etwa 3 – 6 Monate an.
Das wiederholte Behandeln mit Botulinumtoxin Typ A ist bei den meisten Patienten bedenkenlos möglich.
Nach der Injektion von Botulinumtoxin Typ A sind Sie sofort wieder einsatzfähig. In den ersten vier Stunden sollten Sie den Kopf jedoch möglichst aufrecht halten und die Einstichstellen nicht massieren. Verzichten Sie am Behandlungstag auf Saunabesuche, Sonnenbäder, schwere körperliche Belastungen und Sport. Duschen, sanfte Gesichtsreinigung und das Auftragen eines leichten Make-ups sind hingegen sofort problemlos möglich.
Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie Ihr Gesicht einmal ganz entspannt im Spiegel betrachten:
- Fällt Ihnen auf, dass gewisse Mimikfalten nicht mehr verschwinden?
- Sehen Sie deutliche Sorgen- oder Zornesfalten zwischen den Augenbrauen?
- Fällt Ihnen auf, dass bestimmte Querfalten auf der Stirn nicht verschwinden?
- Bleiben die Fältchen um Ihre Augen herum selbst dann bestehen, wenn Sie nicht lachen oder blinzeln?
- Werden Sie ab und zu darauf angesprochen angespannt auszusehen?
Wenn Sie einige dieser Veränderungen wahrnehmen und als störend empfinden, kann eine Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A sinnvoll sein.
Wenn sich bereits tiefe Falten in die Haut eingegraben haben oder diese nicht allein durch die Mimik verursacht wurden, sollte über ergänzende Möglichkeiten nachgedacht werden.
Eine sehr sanfte Methode intensivere Falten zu behandeln, ist die Kombination von Botulinumtoxin Typ A mit Hyaluronsäure-Fillern.
Hyaluronsäure kommt natürlich in der Haut vor und hat die Fähigkeit, große Mengen an Wasser zu binden. Auf diese Weise verleiht sie der Haut mehr Elastizität und natürliche Spannkraft. Wenn die durch Botulinumtoxin Typ A geglättete Haut durch die Injektion eines Hyaluronsäure-Fillers zusätzlich aufgepolstert wird, lassen sich auch tiefe Falten rund um den Mund oder am Kinn, an den Wangen oder auf der Stirn überzeugend ausgleichen.
Botulinumtoxin Typ A ist ein sehr gut verträglicher, zuverlässiger und sicherer Wirkstoff, nach dessen Einsatz keine langfristigen unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet werden. Der Körper baut ihn nach und nach komplett wieder ab.
In sehr seltenen Fällen kann es durch die Injektion jedoch zu vorübergehenden leichten Schwellungen, Rötungen oder kleinen Hämatomen (blaue Flecken) an den Einstichstellen kommen. Sie lassen sich mit Make-up kaschieren und verschwinden nach wenigen Tagen vollständig.
Das Auftreten von Hämatomen rund um die Einstichstelle kann durch die gleichzeitige Einnahme von gerinnungshemmenden Mitteln (z. B. ASS) begünstigt werden. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt immer vor einer Behandlung genau mit, welche Dauer- und/oder Kurzzeit-Arzneimittel Sie einnehmen, um das Risiko möglicher Nebenwirkungen zu minimieren!
Ein ungleichmäßiger Effekt kann in der Regel durch eine sanfte Nachbehandlung korrigiert werden. Zu unerwünschten Ausprägungen kann es kommen, wenn zu viel Botulinumtoxin injiziert wird oder es sich in den umliegenden Muskeln verteilt. Diese Nebenwirkungen klingen durch den Wirkstoffabbau von alleine wieder ab. Sie sind sehr selten und treten bei einem erfahrenen Arzt fast nie auf.
Bei Produkten, die wiederholt in den Muskel oder in die Haut injiziert werden, besteht das Risiko, dass der Körper mit einer Immunantwort reagiert. Das Immunsystem kann auf körperfremde Proteine reagieren, indem es Antikörper bildet. Wenn dabei Antikörper gegen das Botulinumtoxin selbst gebildet werden (sogenannte „neutralisierende Antikörper“), können diese die Wirkung der Therapie reduzieren oder ganz aufheben.
Die Folge kann teilweises oder vollständiges Therapieversagen sein. Daher ist es wichtig, sich von Ihrem Arzt aufklären zu lassen, welches Produkt bei Ihrer Behandlung verwendet wird. Die Auswahl eines Botulinumtoxins mit dem geringsten immunogenen Potenzial ist sicherlich die einfachste Form, um das Risiko eines Therapieversagens zu minimieren.
Das ist deshalb auch sehr relevant, da neutralisierende Antikörper die therapeutische Anwendung von Botulinumtoxin unmöglich machen können (z. B. bei der Behandlung von Spastiken im medizinischen Bereich), falls diese später im Leben erforderlich werden würde.